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Interview "Wir sind STIMULATE" mit André Mewes

 

Interviewter: Dr.-Ing. André Mewes

Stelle: wissenschaftlicher Mitarbeiter

Leiter des Interviews: Julian Rudat

Datum: 27.05.2021

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Hallo André, schön dass du da bist. Erzähl uns doch zum Einstieg etwas über deine momentane Arbeit.

Antwort: Aktuell haben wir unser EXIST-Forschungstransferprojekt bewilligt bekommen, welches seit April dieses Jahres läuft. Ich bin damit zusammen mit meinem Team am Lehrstuhl von Herrn Prof. Rose angesiedelt. Unser Plan ist es, in den kommenden drei Jahren unser Start-Up auszugründen.

Du arbeitest aber weiterhin bei der CT-Arbeitsgruppe und bist auch für den Forschungscampus tätig?

Antwort: Das Ziel des Forschungscampus ist es, anwendungsnahe Grundlagenforschungsergebnisse zu erzielen. Wir sind jetzt eher auf der Anwendungsseite ansässig, das heißt wir überführen die Forschungsergebnisse der letzten 7 Jahre in die Anwendung. Wir entfernen uns entsprechend von der Grundlagenforschung. Dadurch werden wir sicherlich auch nicht mehr die hohe Veröffentlichungsfrequenz wie bisher beibehalten. Aber nun sind wir eben auch nicht mehr Forschungsteam, sondern Entwicklungs- und Anwendungsteam.

Wie verhaltet ihr euch gegenüber formellen Schritten der Medizinproduktzulassung?

Antwort: Wir versuchen das natürlich von Anfang an sehr professionell aufzuziehen und nicht in die Falle zu tappen, uns erst viel zu spät um die Zulassungs- und Dokumentationsfragen zu kümmern. Wir haben dazu eine Software beschafft, die uns im kompletten Entwicklungs- und Dokumentationsprozess unterstützt, sodass im Endeffekt nur noch ein Dokument entsteht, das wir bei der benannten Stelle abgeben können. Durch die parallele Dokumentation sparen wir Zeit und unnötige Iterationen.

Wenn wir von Entwicklung reden, was machst du da gerade spezifisch?

Antwort: Gerade haben wir einen Kollimator bekommen. Ich beschäftige mich gerade mit der Ansteuerung von verschiedenen Hardwarekomponenten, die wir dann später in das CT einbauen wollen. Ich nehme die ersten Kalibrierungen vor, schreibe die Software für die Inbetriebnahme usw. Das ist gerade das normale Geschäft. Nebenbei beschäftigen wir auch eine Hand voll Studierender, die verschiedene Konzepte, bspw. zum Nadeltracking aus Bilddaten oder zur Inbetriebnahme eines CT-Detektors, erarbeiten. Dahingehend benötigen wir auch einfach Unterstützung.

Kannst du eine Leidenschaft bei der Arbeit am Forschungscampus ausleben?

Antwort: Ich programmiere schon sehr gern und beschäftige mich in meiner Freizeit auch mit kleineren Hard- und Softwareprojekten. Zuletzt habe ich für meine Eltern eine einfache Temperatursteuerung für die Poolheizung gebaut. Das sind kleine Bastelprojekte, die Spaß machen.

Wie bist du zum Forschungscampus STIMULATE gekommen?

Antwort: Ich habe damals Mechatronik studiert. Beides, also sowohl den Bachelor als auch den Master in Magdeburg. Leider war das Studium stark auf den Automotive-Bereich ausgerichtet. Während meiner Bachelorarbeit, die ich bei VW in Wolfsburg schrieb, merkte ich, dass die große Konzernarbeit nicht für mich gemacht ist. Ich möchte Gestaltungsfreiheit und vor allem eine Aufgabe haben, die nützlich für andere ist und für die ich morgens gerne aufstehe. Deswegen habe ich mich mittels weiterer Vorlesungen in die Medizintechnik umorientiert. So kam ich 2013 zu meinem ersten Forschungsprojekt, welches ich später im Rahmen meiner Masterarbeit fortgeführt habe. Damals ging es um ein neurochirurgisches Mikroskop, in dem man über einen Bildschirm in den Strahlengang zwischen Auge und Objekt virtuelle anatomische Inhalte einblenden konnte. In dieser Zeit besetzte Christian Hansen die gerade eingerichtete Juniorprofessur im Bereich der computerassistierten Chirurgie an der Fakultät für Informatik und bot mir einen Job an. In seiner Arbeitsgruppe habe mich mit projektiver Augmented Reality und berührungsloser Gesteninteraktion zur Unterstützung während minimalinvasiver Eingriffe auseinandergesetzt.

Das heißt, du bist schon von Anfang an hier am Forschungscampus dabei?

Antwort: Genau. Eingestiegen bin ich noch im Vorgängerprojekt. Ein Mitarbeiter der ersten Stunde.

 

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