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Interview "Wir sind STIMULATE" mit Joris Hubmann
Interviewter: Joris Hubmann
Stelle: wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Siemens Healthineers
Interviewerin: Paula Sachs
Datum: 23.06.2022
Hallo Joris, vielen Dank, dass es spontan mit dem Interview klappt. Zum Einstieg würden wir gerne erfahren, wie du zu STIMULATE gekommen bist und was du hier für eine Tätigkeit ausübst.
Antwort: Ich bin über meine Masterarbeit und Research Track zu STIMULATE gekommen. In Magdeburg ist ein Forschungsprojekt neben dem Studium Teil des Masters. Dieses Forschungsprojekt habe ich bei STIMULATE gemacht und dann ebenfalls hier meine Masterarbeit geschrieben.
Im Zuge deiner Masterarbeit hast du einen funktionsfähigen irreversiblen Elektroporations- (IRE-) Demonstrator entwickelt, der auch in anderen STIMULATE-Projekten genutzt wird. Kannst du uns etwas mehr darüber erzählen?
Antwort: Das Verfahren irreversible Elektroporation ist ein nicht-thermisches Tumorablationsverfahren, bei dem über starke elektrische Felder die Tumore oder das Gewebe zerstört werden. Hierfür erzeugt der Generator zwischen zwei Elektroden eine Spannung von bis zu 2000 V. Er wird hier momentan verwendet, um Biophantome auszutesten. Ich arbeite allerdings nicht mehr in diesem Bereich. Stattdessen beschäftige ich mich mit dem Bau von Sendespulen für den neuen 7T-Scanner, der bald nach Magdeburg kommen wird.
Im Anschluss nach deinem Masterabschluss hast du eine Stelle bei unserem Partner Siemens Healthineers angetreten. Wie ist es dazu gekommen?
Antwort: Nach meiner Masterarbeit wollte ich in Magdeburg bleiben und habe daher bei den entsprechenden Professoren angefragt, ob es passende Promotionsstellen gibt. Oliver Speck hat mich dann auf die Möglichkeit einer Stelle bei Siemens aufmerksam gemacht. Da mir das Projekt gefällt, habe ich mich beworben und die Stelle bekommen.
Wenn du eine Sache an deiner Arbeit ändern könntest, was wäre das?
Antwort: Das ist eine super schwere Frage. Ich würde gerne wieder ein bisschen mehr bauen, aber ich bin in der Projektphase noch nicht so weit. Stattdessen simuliere und schaue ich, welche Versuchsaufbauten sich lohnen.
Wie sehen deine Zukunftspläne aus? Wo siehst du dich beruflich in 10 Jahren?
Antwort: Aktuell würde ich sagen, dass ich in 10 Jahren immer noch in der Entwicklung arbeiten werde, entweder in der Industrie oder aber auch an der Universität. Wichtig ist mir, weiterhin Dinge bauen zu können.
Du hast 2021 deinen Master gemacht, d.h. du bist noch nicht lange aus dem Studierendenleben heraus. Gibt es etwas, das du vermisst?
Antwort: Ja, Zeit. Ich habe viel, viel weniger Zeit. Obwohl ich relativ variable Arbeitszeiten habe, ist es kein Vergleich zum Studium. Aber ich muss und will natürlich trotzdem meine Aufgaben schaffen, denn es geht auch um meine Promotion.
Und zum Abschluss: Was würdest du den Studierenden heute mit auf den Weg geben?
Antwort: Ich denke, das Wichtigste ist, beruflich möglichst viel Praxiserfahrung zu sammeln. Im Studium erlernt man die Grundlagen, um praktisch arbeiten zu können, aber wenn man als Praktikant oder als Hiwi arbeitet, lernt man unfassbar viel und ich bin der Meinung, dass man damit gar nicht früh genug anfangen kann. Und ansonsten würde ich sagen, dass man die Zeit, die man im Studium hat, nutzen sollte und auf jeden Fall ein Auslandssemester machen sollte.
Vielen Dank für deine Zeit, Joris!
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