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Interview „Wir sind STIMULATE“ mit Dr. Arne Hengerer
Interviewter: Dr. Arne Hengerer
Stelle: Head of MRI Guided Therapies bei Siemens Healthineers
Interviewerin: Lea Nickel
Datum: 17.05.2024
Können Sie uns einen Einblick in Ihren typischen Arbeitsalltag als Head of MRI Guided Therapies bei Siemens Healthineers geben?
Antwort: Es gibt keinen typischen Arbeitstag, aber einige Prototypen. Ein normaler Tag umfasst das Beantworten von E-Mails und die Teilnahme an virtuellen Meetings zu verschiedenen Zeiten aufgrund unserer internationalen Partnerschaften. Ein oder zwei Tage pro Woche arbeite ich im Büro, einschließlich Teamtagen und Kundengesprächen, bei denen wir ihnen unsere Produkte vorstellen und über zukünftige Entwicklungen sprechen. Gelegentlich fallen auch Reisen an. Der Job ist sehr abwechslungsreich, und in meinen 25 Jahren bei Siemens Healthineers hatte ich nie Langeweile.
Was fasziniert Sie besonders an Ihrem Forschungsgebiet und auch an dem Unternehmen selbst?
Antwort: Zum einen begeistert mich die Innovationsgetriebenheit von Siemens im Gegensatz zu marketingorientierten Unternehmen in der Branche. Unsere Führungsebene hat in der Regel einen starken wissenschaftlich-technischen Hintergrund oder erwirbt diesen gezielt. Wir streben kontinuierlich neue Ziele an und scheuen uns nicht davor, komplexe Herausforderungen anzugehen, wie z. B. die Anpassung unserer Geräte für den Einsatz in ressourcenbeschränkten Regionen wie Zentralafrika. Ein weiterer Aspekt, der mich motiviert, ist die Verbreitung und Vereinfachung von MRI-gestützten Therapien, um sie allgemein zugänglicher zu machen. Diese Herausforderungen adressieren wir auch gemeinsam mit verschiedenen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Partnern dem Forschungscampus STIMULATE.
Welche Art der Zusammenarbeit haben Sie mit den verschiedenen Partnern im Forschungscampus STIMULATE und wie hat diese Partnerschaft Ihre Arbeit bei Siemens Healthineers beeinflusst?
Antwort: Die Zusammenarbeit im Forschungscampus STIMULATE ermöglicht uns, Entwicklungen voranzutreiben, die wir allein nicht realisieren könnten. Wir arbeiten eng mit technisch-wissenschaftlichen Teams, wie denen von Oliver Speck, und klinischen Experten, wie Frank Wacker, zusammen und sind so im Forschungscampus ständig im Dialog. Diese Kooperation führt zu innovativen Lösungen, die später zu Produkten werden. Die langjährige Partnerschaft hat ein starkes Vertrauensverhältnis aufgebaut, das sich besonders während der COVID-Zeit bewährt hat und eine effektive Zusammenarbeit auch ohne persönliche Treffen ermöglichte.
Zurück zu Ihnen: Wie haben Sie zu Siemens Healthineers gefunden?
Antwort: Es war keine Standardfahrt. Ursprünglich bin ich Molekularbiologe und habe während meiner Promotion im Bereich Biotechnologie gearbeitet. Als eine Delegation von Siemens Healthineers die Pathologie besuchte, wurde mein Interesse an Medizintechnik geweckt. In den frühen 2000er Jahren, als viele Start-up-Unternehmen mit ehrgeizigen Geschäftsplänen aufkamen, sah ich Siemens Healthineers als ein Unternehmen mit echtem Engagement und Beständigkeit im Gesundheitssektor. Ich wollte mein Wissen einbringen und etwas Bedeutsames bewirken. So bin ich zu Siemens Healthineers gekommen, zunächst im Bereich DNA-Chips und Labordiagnostik. Später wechselte ich zu molekularen Kontrastmitteln und arbeitete eng mit der Pharmaindustrie zusammen. Von dort aus ging es weiter zur Bildgebung, beginnend mit der Kleintier-Bildgebung für Forschungszwecke und schließlich zur MR-Bildgebung. Mein Werdegang bei Siemens Healthineers war vielseitig und führte mich in Bereiche jenseits von meiner ursprünglichen Ausbildung. Das ist für mich aber auch das Tolle an einem innovationsgetriebenen Unternehmen: immer wieder die Chance zu haben, zu lernen und sich in neue Gebiete einzuarbeiten.
Welche Trends und Entwicklungen sehen Sie in der Zukunft im Bereich der MRT-geführten Therapien? Gibt es bestimmte Technologien oder Anwendungen, auf die Sie besonders gespannt sind?
Antwort: Ein bedeutender Trend in der MRT-geführten Therapie ist die zunehmende Verfügbarkeit und Benutzerfreundlichkeit der Technologie für nicht-akademische Krankenhäuser und spezialisierte Praxen. Dies erfordert eine vereinfachte Anwendung der MRT durch fertige Tools, die keine Anpassung einzelner Parameter erfordern. Künstliche Intelligenz spielt hierbei eine wichtige Rolle und wird uns helfen, diese Vision zu realisieren. Ein weiterer wichtiger Trend ist die Expansion in aufstrebende Märkte wie China, wo ein wachsender Bedarf an interventionellen MRT-Techniken besteht. Um diese Technologien weltweit verfügbar zu machen, arbeiten wir mit Partnern wie in STIMULATE zusammen, um umfassende Pakete anzubieten, die nicht nur den Scanner, sondern auch die benötigte Software und Zubehörteile wie Interventionsnadeln umfassen.
Vielen Dank für Ihre Zeit und den spannenden Einblick in ihre Branche, Herr Dr. Hengerer!
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Can you give us an insight into your typical working day as Head of MRI Guided Therapies at Siemens Healthineers?
Reply: There is no typical working day, but there are some prototypes. A normal day involves answering emails and attending virtual meetings at various times due to our international partnerships. One or two days a week I work in the office, including team days and customer meetings where we present our products to them and talk about future developments. Occasionally there is also some travelling involved. The job is very varied and in my 25 years at Siemens Healthineers I have never been bored.
What fascinates you in particular about your field of research and also about the company itself?
Reply: Firstly, I am fascinated by Siemens' innovation-driven approach in contrast to marketing-orientated companies in the industry. Our management generally has a strong scientific and technical background or acquires this in a targeted manner. We are constantly striving to achieve new goals and are not afraid to tackle complex challenges, such as adapting our devices for use in resource-limited regions like Central Africa. Another aspect that motivates me is the dissemination and simplification of MRI-based therapies to make them more widely accessible. We are also addressing these challenges together with the Research Campus STIMULATE.
What kind of collaboration do you have with the various partners in the Research Campus STIMULATE and how has this partnership influenced your work at Siemens Healthineers?
Reply: The collaboration with the diverse partners in the Research Campus STIMULATE enables us to drive forward developments that we could not realise on our own. We work closely with technical-scientific teams such as Oliver Speck's and clinical experts such as Frank Wacker and are therefore in constant dialogue with the research campus. This co-operation leads to innovative solutions that later become products. The long-standing partnership has built up a strong relationship of trust, which has proven to be particularly valuable.
Back to you: How did you find your way to Siemens Healthineers?
Reply: It wasn't a standard journey. I am originally a molecular biologist and worked in the field of biotechnology during my doctorate. When a delegation from Siemens Healthineers visited the pathology department, I became interested in medical technology. In the early 2000s, when many start-up companies with ambitious business plans were emerging, I saw Siemens Healthineers as a company with real commitment and consistency in the healthcare sector. I wanted to contribute my knowledge and make a difference. That's how I joined Siemens Healthineers, initially in DNA chips and laboratory diagnostics. I later switched to molecular contrast agents and worked closely with the pharmaceutical industry. From there I moved on to imaging, starting with small animal imaging for research purposes and finally to MR imaging. My career at Siemens Healthineers was varied and took me into areas beyond my original training. But for me, that's also the great thing about an innovation-driven company: always having the opportunity to learn and familiarise myself with new areas.
What trends and developments do you see in the future in the field of MRI-guided therapies? Are there specific technologies or applications that you are particularly excited about?
Reply: A major trend in MRI-guided therapy is the increasing availability and ease of use of the technology for non-academic hospitals and specialised practices. This requires a simplified application of MRI through ready-to-use tools that do not require customisation of individual parameters. Artificial intelligence plays an important role here and will help us to realise this vision. Another important trend is the expansion into emerging markets such as China, where there is a growing demand for interventional MRI techniques. To make these technologies available worldwide, we are working with partners such as in STIMULATE to offer comprehensive packages that include not only the scanner, but also the necessary software and accessories such as interventional needles.
Thank you very much for your time and the exciting insight into your industry, Dr Hengerer!
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